Inhaltsübersicht
Verdienstmöglichkeiten im öffentlichen Dienst und bei freien Trägern im Vergleich – mit aktueller Gehaltstabelle nach Bundesland
Sozialarbeiter:innen übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben, sind täglich für Menschen in Krisen da und tragen wesentlich zum sozialen Zusammenhalt in Deutschland bei. Doch wie sieht die finanzielle Realität aus?
Wie viel verdient man als Sozialarbeiter:in wirklich – je nach Arbeitgeber, Erfahrung und Bundesland?
📊 Gehalt als Sozialarbeiter:in – Das Wichtigste auf einen Blick
Einstiegsgehalt: ca. 3.350 € bis 3.700 € brutto (je nach TVöD-Stufe)
Mit Berufserfahrung: bis zu 4.900 € brutto monatlich
Private und freie Träger zahlen teils deutlich unter TVöD-Niveau
Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg bieten höhere Durchschnittsgehälter
Zusatzleistungen: Weihnachtsgeld, betriebliche Altersvorsorge, Zulagen möglich
🧾 Öffentlicher Dienst: TVöD SuE als Gehaltsbasis
Wer bei einem kommunalen oder staatlichen Träger arbeitet, wird nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD SuE) vergütet. Die Eingruppierung erfolgt meist in:
Entgeltgruppe S11b (bei FH-Abschluss ohne Leitungsfunktion)
S12 oder S14 (z. B. bei verantwortungsvollen Tätigkeiten, Fallführung, Beratung)
mit Stufenaufstieg nach Berufsjahren (Stufe 1–6)
📌 Beispiel: TVöD SuE – Gehalt (monatlich brutto)
Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 3 | Stufe 6 |
---|---|---|---|
S11b | 3.385 € | 3.781 € | 4.654 € |
S12 | 3.734 € | 4.251 € | 5.019 € |
S14 | 4.146 € | 4.659 € | 5.477 € |
Quelle: VKA / ver.di, Tarifrunde 2024 – angepasst für 2025
💡 Tipp: Neben dem Grundgehalt erhalten viele Sozialarbeiter:innen im öffentlichen Dienst Zulagen für Erschwernisse oder Rufbereitschaft, sowie eine Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld).
🏢 Freie Träger: Gehalt nach Vereinbarung – oft unter Tarif
Bei freien Trägern (z. B. Wohlfahrtsverbände, NGOs, gemeinnützige GmbHs) gilt häufig kein Tarifvertrag oder ein eigener Haustarif. Das führt zu deutlich größeren Schwankungen im Gehalt.
📉 Typische Gehaltsspanne bei freien Trägern:
Berufserfahrung | Gehalt (monatlich brutto) |
---|---|
Berufseinstieg | ca. 2.900 € – 3.300 € |
5 Jahre Erfahrung | ca. 3.300 € – 3.800 € |
Leitung / Koordination | 3.800 € – 4.500 € |
In großen Städten wie Berlin, Köln oder Hamburg zahlen freie Träger tendenziell mehr – auf dem Land liegt das Niveau oft darunter.
🗺️ Gehaltsunterschiede nach Bundesländern
Auch regional variiert das Gehalt stark – vor allem bei freien Trägern oder außerhalb des TVöD. Hier eine Übersicht der durchschnittlichen Bruttogehälter nach Bundesland:
📍 Tabelle: Durchschnittliches Sozialarbeiter:innen-Gehalt nach Bundesland
Bundesland | Ø Monatsgehalt brutto |
---|---|
Baden-Württemberg | 4.050 € |
Bayern | 4.010 € |
Hessen | 3.950 € |
Nordrhein-Westfalen | 3.900 € |
Rheinland-Pfalz | 3.850 € |
Schleswig-Holstein | 3.750 € |
Niedersachsen | 3.700 € |
Berlin | 3.700 € |
Brandenburg | 3.600 € |
Sachsen | 3.550 € |
Thüringen | 3.500 € |
Sachsen-Anhalt | 3.480 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 3.450 € |
Neben dem Arbeitgeber und dem Standort spielen weitere Faktoren eine Rolle:
Berufserfahrung & Stufenzugehörigkeit
Tätigkeitsschwerpunkt (z. B. Notunterkunft vs. Projektarbeit)
Leitungsverantwortung
Zusatzausbildungen (Traumapädagogik, systemische Beratung etc.)
Arbeitszeitmodell (Vollzeit, Teilzeit, Schicht)
Zulagen & Sonderzahlungen
🧮 Gehaltsentwicklung: Perspektive für 2025 und darüber hinaus
Gewerkschaften fordern für die nächsten Jahre eine stärkere finanzielle Aufwertung sozialer Berufe. Es ist zu erwarten, dass:
weitere Tarifanpassungen im TVöD folgen
neue Zulagensysteme z. B. für belastende Tätigkeiten entstehen
freie Träger stärker unter Druck geraten, tariflich vergleichbare Gehälter anzubieten
Auch durch den Fachkräftemangel steigt die Chance auf bessere Verhandlungspositionen.
Sozialarbeit zahlt sich aus – aber nicht überall gleich
Sozialarbeiter:innen übernehmen wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Ihr Gehalt kann – je nach Träger, Bundesland und Berufserfahrung – zwischen 3.000 € und über 5.000 € brutto liegen. Während der öffentliche Dienst stabile und transparente Tarife bietet, müssen Fachkräfte bei freien Trägern oft individuell verhandeln.
Wer gut informiert ist, kann faire Arbeitsbedingungen einfordern und langfristig planen.
Mehr Gerechtigkeit braucht mehr Transparenz – dieser Überblick hilft dabei.