Inhaltsübersicht
Zwei Welten, ein Ziel – und viele Fragen 🧩❤️
Die Zusammenarbeit von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften ist eine enorme Ressource für soziale Einrichtungen, Projekte und Initiativen. Sie bringt Fachwissen, Lebenserfahrung, Empathie und Engagement zusammen – doch sie bringt auch unterschiedliche Erwartungen, Arbeitsweisen und Rollenbilder mit.
Führung in gemischten Teams bedeutet Balancearbeit: zwischen Profession und Freiwilligkeit, zwischen Struktur und Flexibilität, zwischen Anleitung und Mitbestimmung. Wer diese Teams erfolgreich führen und koordinieren will, braucht klare Kommunikation, eine wertschätzende Haltung und strukturelle Unterstützung.
👉 In diesem Artikel erfährst du, wie du haupt- und ehrenamtliche Teams professionell führst, gemeinsam entwickelst und Konflikte konstruktiv löst. Mit praxisnahen Methoden, Haltungstipps und Tools für den Alltag.
Was gemischte Teams besonders macht – und warum sie wertvoll sind 🌱🔀
Merkmale von gemischten Teams:
Aspekt | Hauptamtliche | Ehrenamtliche |
---|---|---|
🕓 Zeitlicher Rahmen | Vertraglich geregelt | Freiwillig, oft begrenzt |
🎓 Qualifikation | Fachlich ausgebildet | Erfahrungs- oder themenbezogen |
💼 Motivation | Beruflich & existenzsichernd | Idealistisch, gemeinwohlorientiert |
📋 Aufgabenverständnis | Fachlich fundiert, standardisiert | Persönlich geprägt, flexibel |
🔄 Verbindlichkeit | Klare Zuständigkeiten | Je nach Lebenssituation schwankend |
💡 Wenn diese Unterschiede nicht wertschätzend moderiert werden, entstehen Frust, Missverständnisse und Rückzug.
Die 5 Prinzipien gelingender Teamführung 🤝🏗️
Egal ob haupt- oder ehrenamtlich – Menschen brauchen in Teams Respekt, Klarheit und Teilhabe. Diese 5 Prinzipien bilden die Basis:
🟢 1. Beziehung vor Aufgabe
Vertrauen ist die Grundlage jeder Zusammenarbeit.
Was das bedeutet:
Kennenlernen ermöglichen
Regelmäßige Einzel- und Gruppengespräche
Gemeinsame Rituale etablieren (Begrüßung, Check-In, Jahresrückblick)
🟡 2. Transparenz & Klarheit
Klarheit schafft Sicherheit – für alle Beteiligten.
Was das bedeutet:
Rollen und Zuständigkeiten schriftlich festhalten
Aufgabenprofil für Ehrenamtliche
Offene Kommunikation über Entscheidungswege und Erwartungen
🔵 3. Anerkennung & Wertschätzung
Niemand arbeitet gern, wenn Leistung übersehen wird.
Was das bedeutet:
Regelmäßiges Feedback (mündlich & schriftlich)
Kleine Rituale der Anerkennung (Dankesbriefe, Foto-Wände, Ehrenamts-Tage)
Öffentliche Wertschätzung (Website, Newsletter, Aushang)
🟣 4. Teilhabe & Mitgestaltung
Beteiligung motiviert – Kontrolle hemmt.
Was das bedeutet:
Mitbestimmung bei Planung & Projekten
Ideensammlungen, Umfragen oder Teamabende zur Weiterentwicklung
Verantwortung übergeben – nicht nur Aufgaben
🔴 5. Gemeinsames Lernen & Wachsen
Weiterentwicklung schafft Bindung und Qualität.
Was das bedeutet:
Fortbildungen für alle anbieten (auch niederschwellig)
Tandem-Formate: Haupt- und Ehrenamtliche lernen voneinander
Raum für Reflexion schaffen: „Was lief gut, was wollen wir anders machen?“
Kommunikation & Koordination – die Basis für gelingende Zusammenarbeit 📣📅
Gute Kommunikation im Alltag:
Bereich | Empfehlung |
---|---|
🗓️ Teamrunden | Regelmäßig, auch mit Ehrenamtlichen, feste Struktur |
💬 Dialog statt Monolog | Fragen statt Anweisungen: „Wie siehst du das?“ |
✍️ Dokumentation | Aufgaben, Ergebnisse & nächste Schritte sichtbar machen |
📲 Infofluss | Gruppenchat, E-Mail-Verteiler oder Schwarzes Brett nutzen |
💡 Tipp: Weniger Meetings, mehr Begegnung! Kurze Check-Ins am Anfang der Woche wirken oft besser als stundenlange Besprechungen.
Aufgaben delegieren – klar, empathisch, partnerschaftlich 📦🤲
So gelingt gute Delegation:
Schritt | Beispiel |
---|---|
✅ Aufgabe klar formulieren | „Kannst du nächste Woche das Info-Treffen vorbereiten?“ |
❓ Zeit & Kapazität erfragen | „Wie passt das für dich zeitlich?“ |
🤝 Verantwortung übergeben | „Du bist die Ansprechperson – ich bin im Hintergrund da.“ |
🧭 Rückmeldung ermöglichen | „Wie war es für dich? Was brauchst du beim nächsten Mal?“ |
💡 Wertschätzung zeigt sich nicht nur in Lob – sondern auch darin, Aufgaben zuzutrauen.
Konflikte vermeiden oder klären – mit Haltung & Struktur ⚖️🧘
Typische Konfliktfelder:
Thema | Beispiel |
---|---|
🔄 Ungleichgewicht | „Warum dürfen Ehrenamtliche gehen, wenn’s anstrengend wird?“ |
💬 Missverständnisse | „Ich dachte, das macht die andere Person.“ |
🛠️ Rollenkonflikte | „Ich werde nicht ernst genommen – ich bin doch kein Profi!“ |
3 Schritte zur Konfliktlösung:
Beobachten, nicht bewerten:
„Mir ist aufgefallen, dass…“
Verstehen wollen, nicht angreifen:
„Was war dir wichtig in dem Moment?“
Gemeinsam Lösungswege suchen:
„Was wäre eine gute Lösung für dich – und für das Team?“
💡 Konflikte sind Chancen – aber nur, wenn sie benannt und bearbeitet werden.
Tools für gelingende Koordination & Teamstruktur 🛠️📊
Digitale Tools:
Tool | Nutzen |
---|---|
Trello / Asana | Aufgabenmanagement, To-Dos |
Slack / Signal | Austausch, schnelle Infos |
Google Forms | Feedback, Bedarfsabfragen |
Canva / Miro | Gemeinsame kreative Planung |
Nuudel / Doodle | Terminfindung |
💡 Einfach starten – Tools an Zielgruppe & Technikaffinität anpassen.
Führen heißt begleiten – nicht befehlen 🧭
Die erfolgreiche Koordination von haupt- und ehrenamtlichen Teams ist eine Kunst der Balance: zwischen Struktur und Freiheit, Professionalität und Persönlichkeit, Organisation und Menschlichkeit.
Gute Teamführung basiert nicht auf Hierarchie, sondern auf Beziehung, Vertrauen und einer klaren, transparenten Kommunikation. Wenn Haupt- und Ehrenamtliche sich als gemeinsame Gestalter:innen verstehen, entsteht ein Team, das wirkt – und bleibt.
✅ Auf den Punkt gebracht:
✔️ Haupt- und Ehrenamt brauchen unterschiedliche Zugänge – aber gemeinsame Ziele
✔️ Fünf Prinzipien sichern gelungene Teamführung: Beziehung, Klarheit, Anerkennung, Beteiligung, Entwicklung
✔️ Delegation, Kommunikation & Feedback fördern Motivation und Selbstverantwortung
✔️ Konflikte sind normal – und lösbar mit Struktur und Haltung
✔️ Koordination gelingt mit den richtigen Tools und der richtigen Haltung